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Bezirk fördert Unterfrankens Kultur mit 9,3 Millionen Euro (9. Februar 2010)

 


Bezirk fördert Unterfrankens Kultur mit 9,3 Millionen Euro 

 



Auch das Fränkische Freilandmuseum Fladungen wird zu einem großen Teil mit Mitteln aus der Unterfränkischen Kulturstiftung finanziert. Rund zwei Drittel der nicht gedeckten Kosten des Museums übernimmt die Stiftung, die der Bezirk Unterfranken vor gut zehn Jahren ins Leben gerufen hat.


Würzburg. (mm) Insgesamt 9,3 Millionen Euro umfasst in diesem Jahr der Haushalt der Unterfränkischen Kulturstiftung, den der Bezirkstag von Unterfranken am Dienstag (9. Februar) einstimmig auf den Weg brachte. 8,2 Millionen Euro sind Kapitalerträge aus der Unterfränkischen Kulturstiftung. Der Rest stammt aus Zweckeinnahmen und internen Verrechnungen. Dies erläuterte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel auf der Bezirkstagssitzung. 

Wie der Kämmerer des Bezirks, Rainer Klingert, ausführte, stehe der Stiftungshaushalt „auf relativ stabilen Füßen, da rund die Hälfte der zu erwartenden Zinseinnahmen aus festverzinslichen Wertpapieren stammt“. Auch die Erträge aus den aktiv verwalteten Anlagen könnten nach Ansicht Klingerts als weitgehend sicher angesehen werden, „zumal nach 2009 wieder ein Puffer für den Ausgleich von Ertragsausfällen zur Verfügung steht“, so Klingert. 

Rund 33 Prozent der Fördermittel gehen 2010 in den Bereich Museen. So trägt die Unterfränkische Kulturstiftung vierzig Prozent der nicht anderweitig gedeckten Betriebskosten des Mainfränkischen Museums Würzburg und rund zwei Drittel der nicht gedeckten Kosten des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen. Das Kirchenburgmuseum Mönchsondheim erhält wie in den Vorjahren eine Förderung in Höhe von 93.000 Euro. Insgesamt greift die Kulturstiftung den unterfränkischen Museen mit mehr als drei Millionen Euro unter die Arme. Rund ein Fünftel der Fördermittel dient dem Schutz historischer Bausubstanz. Das heißt, der Bezirk Unterfranken fördert im Rahmen der so genannten kleinen Denkmalpflege den Schutz herausragender Bauwerke mit mehr als zwei Millionen Euro. Mit knapp 1,5 Millionen Euro unterstützt der Bezirk Theater und Konzerte sowie die Musikpflege. Dazu zählen die maßgebliche Förderung der Bayerischen Musikakademie Hammelburg, der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen und des Bayerischen Kammerorchesters Bad Brückenau. 

In der Haushaltsdebatte bezeichnete CSU-Fraktionsvorsitzender Dr. Peter Motsch den Kultur-Etat als „eine gelungene Förderung der Vielfalt der unterfränkischen Kulturszene“. Motsch wies darauf hin, dass auf Antrag der CSU-Fraktion „mehr als zwei Dutzend musikalische Veranstaltungen, die im vergangenen Jahr leer ausgehen mussten“, wieder gefördert würden. 

Bezirkstagsvizepräsidentin Eva Maria Linsenbreder sagte im Namen der SPD-Fraktion: „Die Kulturschaffenden können auf ein gutes Jahr 2010 blicken.“ Der Strukturkommission, die im vergangenen Jahr nach Einsparpotentialen im Haushalt der Unterfränkischen Kulturstiftung gesucht hatte, bescheinigte Linsenbreder, gute Arbeit geleistet zu haben. 

Für die Freien Wähler bezeichnete deren Fraktionsvorsitzende, Tamara Bischof, die Denkmalpflege des Bezirks als ein herausragendes „Wirtschafts- und Kulturförderprogramm“. Bischof forderte unter anderem eine „Ausgabenbegrenzungs-Strategie“, um auch in Zukunft „zielgerichtet, gerecht und transparent die Kulturträger zu fördern“. 

Skeptisch beurteilte Michael Gerr von Bündnis 90 / Die Grünen die künftigen Ertragsaussichten der Kulturstiftung. „Für 2010 gilt die Maxime: noch mal Glück gehabt“, sagte Gerr. Für die Zukunft forderte er eine „intensive Beschäftigung mit den Förderkriterien“. Eindringlich warnte er davor, „willkürlich jemanden von der Förderung auszuschließen“. 

Adelheid Zimmermann (FDP) plädierte nachdrücklich für eine stärker ausgeprägte Werterhaltung des Stiftungsvermögens. Thomas Hahn (Die Linke) trat mit Blick auf die Anlagestrategien dafür ein, das Stiftungsvermögen lieber sicher anzulegen, auch wenn dies eine geringere Rendite bedeute.


 

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