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Brotmarken als wichtige Quelle der Erinnerung - Neueste Datenbank des Bezirk Unterfranken vorgestellt (18. Juni 2010)




Brotmarken als wichtige Quelle der Erinnerung
Neueste Datenbank des Bezirk Unterfranken vorgestellt

 

Führte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel im Anschluss an die Präsentation der Brotmarkendatenbank des Bezirk Unterfranken durch das Rimparer Bäckereimuseum: Edwin Hamberger, Leiter des Museums und erster Vorsitzender des Freundeskreises Schloss Grumbach e. V. (Foto: Keck)


Würzburg / Rimpar (keck) Ein absolutes Novum stellte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel vergangenen Dienstag, 15. Juni, im Bäckereimuseum Rimpar vor: Eine Datenbank, die unterfränkische Brotmarken in katalogisierter Form der breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Brotmarken sind runde oder eckige, geprägte Plättchen aus Metall oder Plastik, die vor allem Mitte des 20. Jahrhunderts verwendet wurden, nachdem die Bauern ihr Brot nicht mehr selbst backten. Man erhielt Brotmarken von Bäckereien als Gegenwert zu geliefertem Mehl. Anschließend nutzte man die Brotmarken beim Broteinkauf.

Laut Bezirksheimatpfleger Prof. Klaus Reder, der die Datenbank initiiert hat, sind bislang doppelt so viele Marken im Onlinekatalog erfasst, wie der Wissenschaft bekannt sind. Momentan stehen knapp 350 Brotmarken zur genaueren Betrachtung in der Datenbank zur Verfügung. Alle erfassten Marken sind registriert nach Ort, Bäckerei, Durchmesser, Material, Farbe und Aufschrift. Ein Großteil der Marken kann als Fotografie betrachtet werden. Neben einer Gesamtübersicht aller Brotmarken aus Unterfranken gibt es die Möglichkeit, gezielt nach einem Ort oder einer Bäckerei zu suchen. Mittels eines Mouse-Klicks kann jedes Brotmarkenfoto zur genaueren Betrachtung vergrößert werden. Zu erreichen ist der Online-Katalog unter www.bezirk-unterfranken.de/aufgaben/heimatpflege/datenbanken/index.htmlexterner Link

„Brotmarken sind oftmals die letzte Erinnerung an örtliche Bäckereien“, so Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. Die Brotmarke sei somit ein wichtiges Kulturgut. Dotzel bezeichnete die Datenbank als neue Serviceleistung innerhalb des Reigens der bereits bestehenden Datenbanken zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Unterfrankens, die zum großen Teil in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg entstanden sind.

Georg Büttner, Klaus Hench und Herbert Röttinger, allesamt gelernte Bäcker aus Unterfranken, bezeichneten den Bäckerladen als Seele des Ortes. In vielen Ortschaften fehle nur mittlerweile diese Institution. Die Datenbank sei deshalb ein begrüßenswertes Projekt, das einen wesentlichen Teil dazu beitrage, die Erinnerungskultur für das Bäckerhandwerk zu pflegen.



Das Referat Kulturarbeit und Heimatpflege sucht fortlaufend neue Brotmarken, die noch nicht in der Datenbank erfasst sind. Hinweise nimmt Prof. Klaus Reder gerne entgegen unter k.reder@bezirk-unterfranken.de.



Weitere Informationen zu den Brotmarken in beigefügter Diashow:

Diashow Brotmarkendatenbank
 



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